Ein kleiner persönlicher Rückblick über die Saison 2022 - ja, sie ist noch nicht vorbei, aber ich habe gerade Zeit zum Bloggen, also... 😁
Durch die Pandemie hat der ganze kulturelle und künstlerische Sektor gelitten. Für mich bedeutete das: Keine Shows, Workshops wurden abgesagt, Kurse ebenso. Meh! Im Geiste beendete ich für mich sogar schon den Sektor "Feuershow", da ich mich künftig eigentlich mehr auf das Teachen konzentrieren wollte. So fing ich sogar schon an etwas Equipment zu verkaufen und auszusortieren.
...und dann kam 2022!
Ich hatte allerdings nicht damit gerechnet, dass die neue Saison so rund laufen würde. Viele Anfragen von meinen Kolleg*innen trudelten ein und zu interessanten Aufträgen kann ich einfach nur schwer nein sagen. Alle wollten jetzt heiraten, feiern - und auch eine Feuershow haben. Na gut, dachte ich mir, lasst uns den Leuten nach der langen Pandemie-Pause richtig einheizen! Hochzeiten, Firmenfeiern und ein Stadtfest durfte ich zusammen mit tollen Künstler*innen mit Feuerkunst bereichern.

Wenn Funken überspringen
Ich weiß nicht, ob es der Pandemie-Pause geschuldet war, aber durchweg war das Publikum in sensationell guter Laune, dass es einfach ansteckend war. Die Kooperationen mit anderen Künstler*innen machten ebenso super viel Spaß, es lief alles ganz entspannt und reibungslos ab.

Genießen wir es nun mehr, jetzt da wir wissen, dass Tanz und Kultur gar nicht so selbstverständlich sind? Wie vergänglich doch manche Sachen sind, die wir für gegeben halten. Es bekümmert mich immer noch, dass in unserer Gesellschaft und in der Politik der Wert von künstlerischen Veranstaltungen ein "Nice to have" (wenn überhaupt) ist, und ihnen keine große Relevanz zugeordnet wird. So sehr, dass Künstler*innen in der Pandemie erst darum kämpfen mussten, dass sie nicht vergessen werden.
Face to Face auf Conventions
Okay, bevor ich hier abdrifte, als Zusammenfassung: Jedenfalls war dieser Sommer eine Wohltat, in der wir wieder etwas "Normalität" schnuppern durften. Ich gönnte mir dieses Jahr auch wieder Besuche auf zwei Conventions: der "Alle Mitmischen" bei Leipzig und (seit 2016 mein Pflichttermin) die Phoenix Fire Convention.

Yup, Digitalisierung und Zoom-Workshops sind echt 'ne tolle Sache, die dank der Pandemie einen Schub bekommen haben. Aber nur YouTube-Tutorials inhalieren ist irgendwann witzlos. Echte Begegnungen, Workshops mit Menschen in 3D, das kann nicht ersetzt, höchstens ergänzt werden durch digitale Angebote. Ich nutzte die Zeit auf den Conventions und besuchte unterschiedliche Workshops zu meinen bevorzugten Tools, wie Contact Staff, Hoop, Fächer und Dragon Staff. Bisschen shoppen war ich auch und hab mir ein kleines Träumchen erfüllt: Einen Feuerstab von Inspinity Design (unbezahlte Werbung 😊), mit einer seeeehr dicken Wicklung. Ich besitze bereits einen Übungs-Carbon-Stab von Inspinity und bin einfach nur begeistert davon - war echt ein Gamechanger und empfehle ich an dieser Stelle gerne weiter!
Lernen und lehren
Auf beiden Conventions hielt ich außerdem meine Chest-Roll-Workshops für Fortgeschrittene. Ich habe mich dieses Jahr viel mit Chest Rolls und interessanten Combos auseinandergesetzt und wollte diese Ideen mit anderen Hoopies teilen.

Lehren macht mir wahnsinnig Spaß und war für mich der nächste Schritt in meinem künstlerischen Wirken. Ich habe dieses Jahr schon viele Hoop-Dance-Einzelstunden gehalten und ich finde es so schön, Menschen Skills beizubringen - ihnen zu zeigen, wie viel doch möglich ist. Oft gingen die Menschen mit einem Strahlen aus dem Coaching, weil sie so stolz auf sich selbst waren, was wir die Stunde alles geschafft haben. Für mich persönlich war das Training mit dem Reifen auch ein großes Aha-Erlebnis, dass man doch so wahnsinnig viel schafft und sich viel zu oft selbst im Weg steht. Stichwort: Der innere Kritiker, der dir dann zuflüstert: Ich kann das nicht! Diesen Satz höre ich auch immer wieder in meinen Kursen: "Ich bin zu unsportlich, zu unbeweglich, ich stelle mich an." Nope, ihr Lieben: Ihr könnt es noch nicht und ihr rockt das! (ok, sollte ich Motivationstrainerin werden? 😁)
Abschiede und neue Wege
Ich plante schon länger, wieder in meine Heimat im Voralpenland zurückzukehren und im Sommer bot sich dann die (unerwartete) Gelegenheit: Durch Vitamin B konnte ich in eine schöne Wohnung einziehen. Mit Dankbarkeit blicke ich auf meine Zeit in Nürnberg zurück, da ich dort viele liebe Menschen kennengelernt und meinen Weg als Hoop- und Feuerkünstlerin begonnen habe. Was mich nun hier erwartet, lasse ich auf mich zukommen - aber ich bin wieder deutlich angefixt von Feuershows. Ich liebe es einfach, meine Funken auf andere überspringen zu lassen. Egal ob wortwörtlich bei einer Feuershow oder bei Workshops und Kursen. Und wie geht's jetzt weiter? Ich schließe mit der bayerischen Weisheit: Schau ma moi, dann seing ma scho!
Ich plane schon ein wenig neue Sachen, aber muss auch erstmal hier ankommen - ich halte euch hier und auf meiner Facebook-Seite auf dem Laufenden.